In Indien, wo ich gerade lebe, beginnt alles mit Ganesha. Schon beim morgendlichen Gebet, auch Puja genannt, wird als erstes Ganesha angebetet, denn er steht für Neuanfänge und verkörpert Weisheit und Intelligenz. Auch wenn man Glück, Erfolg oder gutes Gelingen für den Weg oder am Anfang einer neuen Unternehmung braucht, widmet man ihm ein Gebet. Sei es z. B. für eine Reise, Hochzeit, Klausur oder eben nur für den Beginn eines neuen Tages. Er ist der Glücksgott und kommt daher auch bei allen Erföffnungsritualen zum Einsatz.
Für viele fromme Hindus ist das erste, was in ein neues Haus kommt, eine Ganesha Statue, die das Haus segnet und Glück verheißt. Was gibt es also besseres, als auch unseren neuen Ohana Blog, mit einem Artikel über Ganesha zu beginnen? Möge er uns weiterhin Glück bringen und sämtliche Hindernisse aus unserem Weg räumen.
ॐ गं गणपतये नम
Om Gam Ganapataye Namaha
Dieses Mantra ist eines der bekanntesten Ganesha Mantras. Es bedeutet, sich mit all unserer Existenz vor Ganapati zu verneigen und all seine großartigen Qualitäten in unserem Selbst-Sein zu akzeptieren. Es wehrt alle Negativität aus dem eigenen Leben ab und das Chanten dieses Mantras sichert den Erfolg aller neuen Unternehmungen.
Am 10. September haben wir hier in Indien "Ganesha Chaturthi" gefeiert - Ganeshas Geburtstag, einen der wichtigsten Festtage im Kalender der Hindus. Ein weiterer Grund um ihm zu gedenken und dir ein bisschen mehr über ihn zu erzählen.
Die indische Mythologie erzählt die Legende von der Göttin Parvati, die Baby Ganesha aus Sandelholzpaste erschuf und ihn aufforderte, den Eingang zu bewachen, während sie ein Bad nahm. Als Lord Shiva am Eingang ankam und er Ganesha mitteilte, dass er die Göttin Parvati besuchen wollte, verweigerte Ganesha ihm den Durchgang. Dies machte Lord Shiva so wütend, dass er dem Kind den Kopf abtrennte. Als Göttin Parvati realisierte, was passiert war, war sie untröstlich. Als Lord Shiva die Göttin Parvati von Trauer überwältigt sah, versprach er, Baby Ganesha wieder zum Leben zu erwecken. Er wies seine Anhänger an, nach dem Kopf des ersten Lebewesens zu suchen, das sie finden konnten. Sie konnten jedoch nur den Kopf eines Elefantenbabys finden und so wurde Lord Ganesha mit dem Kopf eines Elefanten wieder lebendig.
Das Festival dauert 11 Tage und es beinhaltet viele kleine und größere Rituale und Gebete. Die Gläubigen dekorieren zu Hause ihre Ganesha Figuren und treffen sich mit der Familie und Freunden zu einem guten Essen. Darüber hinaus bieten Tempel Gebete an und verteilen Süßigkeiten wie Modaks, die angeblich Lord Ganeshas Lieblingssüßigkeit war. Die Feierlichkeiten enden mit Anant Chaturdashi, an diesem Tag verabschieden sich die Gläubigen von Lord Ganesha, indem sie die Ganesha Figuren in die örtlichen Gewässer eintauchen und ihn bitten, nächstes Jahr zurückzukehren.
Hast du Lust noch mehr über die indischen Götter und ihre Geschichten zu hören?
Elisabeth
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